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Campen in Portugal – Erfahrungen & Tipps


Endlose Sandstrände, spektakuläre Steilküsten, Surfen und Seafood – das und noch so vieles mehr ist Portugal und macht das kleine Land an der Atlantikküste seit Jahrzehnten zu einem beliebten Reiseziel – gerade auch unter allen, die sich für das Campen begeistern können.

Unser Mitarbeiter Leo war im Oktober für uns im Süden Portugals und natürlich auch mit einem Camper unterwegs. Aus Zeitgründen mit einem Mietfahrzeug und leider nicht mit einem hyggeBUS von uns. Aber auch ohne hyggeBUS konnte das Campen in Portugal genossen werden – auch wenn es so natürlich nicht ganz so hyggelig war. Von den gesammelten Erfahrungen und Tipps, die sich daraus ergeben, berichten wir dir hier.

Dies ist jedoch nicht der nächste „Camping Guide“ zu Portugal und auch kein Reiseführer für deinen Urlaub, sondern einfach ein authentischer Erfahrungsbericht, der dir einen realistischen Einblick durch persönliche Erlebnisse geben soll.


Die Route - Von Lissabon nach Lagos und zurück

Zielregion der Reise war der westliche Teil der Algarve. Einerseits vor allem, um noch möglichst viele Sonnenstunden im Oktober genießen zu können, und andererseits, die atemberaubende Küstenregion im Südwesten Portugals zu erkunden. Gestartet wurde nach der Ankunft und der ersten Nacht in Lissabon. Zunächst ging es mit Zwischenstopps an der Westküste direkt ganz in den Süden nach Sagres, um dann weiter nach Lagos zu fahren und die Region um das Städtchen herum und seine gemütliche Altstadt zu erleben, bevor die Rückreise nach Lissabon anstand, um dort die letzten Reisetage zu verbringen.


Landschaft & Natur – Küsten, Buchten, Strände

Highlights der westlichen Algarve zu benennen, fällt jedoch gar nicht so leicht, da die gesamte Region so viele wunderschöne Strände, Buchten und Küstenabschnitte zu bieten hat. Auf der Fahrt von Lissabon nach Sagres, sollte man es sich nicht nehmen lassen, einen Stopp an der Westküste einzulegen. Auf etwa halber Strecke südlich von Sines findet sich die kleine Gemeinde Porto Covo. Der Küstenabschnitt hier besticht besonders durch die kleinen Buchten mit Sandstränden, die sich in das graue Gestein und die dunklen Felsen der Steilküste einreihen. Die Holztreppe runter zum „Praia dos Buizinhos“ befindet sich bspw. direkt am Aussichtspunkt in dem kleinen Ort und bietet einen malerischen Ort für eine Reisepause.

Mindestens genauso beeindruckend ist die Steilküste in Sagres auf der Landzunge „Ponta de Sagres“. Dort befindet sich auch das „Fortaleza de Sagres“, eine historische Seefestung und wichtiges, portugiesisches Nationaldenkmal. Den Kaffee am Morgen im Herbstwind mit Blick auf die mutigen Kitesurfer auf den schaumigen Wellen des Atlantiks zu genießen, ist wohl einmalig, unvergesslich. Die Steilküste besteht hier aus den für die Algarve typischen Sand- und Kalksteinfelsen in sandigen, gelben, teils rötlichen Farbtönen. So entsteht auch nochmal ein ganz anderes Landschaftsbild als an der Westküste.


Lagos, Lissabon, Land & Leute

Sowohl westlich von Sagres, als auch östlich Richtung Lagos, finden sich immer wieder kleinere und teils auch große, breite Sandstrände, die entdeckt werden wollen. Sowohl spektakuläre Küstenabschnitte, als auch teils kilometerlange Sandstrände finden sich ebenso in und um Lagos herum. Wer Abwechslung zu der beeindruckenden Naturlandschaft sucht, findet mit Lagos eine beschauliche Kleinstadt mit einer bunten, sehenswerten Altstadt mit zahlreichen kleinen Läden, Galerien, Restaurants und Bars. Mit ein wenig Umsicht lassen sich Touristenfallen vermeiden und abseits davon kann man wunderbar, lecker Essen gehen und den Abend anschließend in einer der zahlreichen Bars ausklingen lassen. Wer darauf Lust hat und zudem auch Zeit für Strandtage und Wanderungen an der Küste einplanen möchte, wird allein in Lagos auch mehr als ein paar Tage rundum zufrieden sein. Die komplette Region – und Portugal generell – ist außerdem ein wahres Paradies zum Surfen und für andere Wassersportarten, genauso wie bspw. zum Angeln.

Generell soll hier noch betont werden, dass es sich lohnt vor Ort Tipps und Empfehlungen von Einheimischen einzuholen. So erfährst du nicht nur, wo du gemütliche Restaurants mit authentischer, traditioneller, portugiesischer Küche findest und welcher Strand weniger bekannt und entsprechend weniger besucht ist, sondern kommst auch in Kontakt mit der portugiesischen Gastfreundschaft. Denn wie herzlich, entspannt und offen einem als Tourist begegnet wird, sobald man in Kontakt kommt, ist wirklich bemerkenswert!

Wenig überraschend ist auch die Hauptstadt Lissabon mehr als nur eine Reise wert. Die

verschiedenen Viertel in der Innenstadt haben alle ihren eigenen Charme und sorgen mit zahlreichen, verwinkelten Gassen, Treppen und Marktplätzen und der Architektur im Kolonialstil für eine einzigartige, mediterrane Atmosphäre. Weiter auf Lissabon einzugehen, wäre leicht, ist hier jedoch nicht angebracht. Ein Besuch lohnt sich aber definitiv und Guides, Reisetipps und -führer findest du hierzu noch viel zahlreicher, als zu den anderen Regionen Portugals. Erwähnt werden sollte jedoch noch, dass es recht gut möglich ist, auch in oder zumindest nahe der Stadt im Camper zu übernachten. Bspw. gibt es im Nordosten der Stadt direkt am Fluss Tejo einen Parkplatz mit Blick auf den Fluss bei der „Vasco-da-Gama-Brücke“. Wer urbanes Camping mag, wird hier sicherlich nicht enttäuscht.


Stellplätze & das optimale Fahrzeug

Stellplätze und die „Freisteh-Situation“ in Portugal sind zudem v.a. seit der Corona-Zeit, in der das Land von Campervans und Wohnmobilen „überrannt“ wurde, ein Thema für sich. Bei einer online Suche stößt du auf diverse Informationsstände aus den letzten 3 Jahren. Die reichen vom angeblichen Verbot jeglicher Übernachtungen abseits von für Camping ausgeschriebener Stellplätze bis hin zur Wiederaufhebung dieses Verbots. Anders gesagt, aus Deutschland heraus scheint es recht schwierig zu beurteilen, was legal, nur geduldet oder verboten ist und auch geahndet wird.

Das Feedback der Mitarbeiterin der Camper-Vermietung war hierzu recht klar. Solange es sich nicht um ein Wohn- bzw. Reisemobil handelt – also ein Fahrzeug mit einer aufgebauten, teil- oder vollintegrierten Wohnkabine – sei es unproblematisch bis zu 2 Nächte auf einem Parkplatz zu übernachten, solange kein „Campingverhalten“ (aufbauen von Markise, Vorzelt, Tischen, Stühlen, etc.) am und um das Fahrzeug stattfindet. Wenn es sich nicht um offizielle Parkplätze handelt, kann das wohl je nach Situation und Einschätzung von Polizei oder Ordnungsamt unterschiedlich gehandhabt werden. Auch hier scheint es oft aber möglich – solange es sich eben nicht um ein Wohnmobil handelt und kein „Campingverhalten“ zu sehen ist. So oder so sollten die 2 Nächte aber nicht überschritten werden (dies wird in vielen Regionen regelmäßig kontrolliert) und natürlich sind Naturschutzgebiete – und davon gibt es schönerweise recht viele – absolut zu meiden, wenn es um die Übernachtung geht.

Zudem bleibt es dabei, dass man mit einem Wohnmobil deutlich mehr eingeschränkt ist, als mit einem ausgebauten Van oder Kastenwagen. Denn nicht nur das Übernachten auf Parkplätzen kann dann problematisch sein. Es gibt mittlerweile ganze Verbotszonen für Wohnmobile im Süden Portugals, v.a. wenn die Straßen eng und kurvig werden. Wer dadurch nicht eingeschränkt werden möchte, sollte eben Campervan oder Kastenwagen nutzen.

Der Optimalfall ist vermutlich ein Campervan mit einer max. Höhe unter 2,2 m, mit dessen Fahrwerk auch schlechtere Wege gut befahrbar sind. Damit kommst du nahezu überall hin, kannst alle Park- und Stellplätze nutzen und bist generell nicht eingeschränkt durch Auflagen an Wohn- und Reisemobile.



Eine klare Empfehlung…

Als Fazit kannst du letztlich v.a. mitnehmen, falls du noch nie in Portugal gewesen bist, das unbedingt ändern solltest! Und eine Reise mit einem Campervan scheint in unseren Augen – überraschenderweise – genau die richtige Art zu sein, den Süden Portugals zu erkunden. Wir empfehlen ein möglichst kompaktes Fahrzeug in „Van-Größe“, um maximal flexibel hinsichtlich des Parkens, der Übernachtungen und Höhenbeschränkungen zu sein. Ein hohes Maß an Autarkie ist zudem auch nur praktisch, um möglichst lange Zeit am Stück von Strand zu Strand und von Schlafplatz zu Schlafplatz reisen zu können, ohne große Umwege für die Versorgung auf sich zu nehmen.

Für Strand und Natururlaub ist die westliche Algarve zudem traumhaft geeignet und mit Lagos findet sich ein sehenswertes, historisches Städtchen, was die perfekte Ergänzung zum Strandurlaub bieten kann. „Wenn du dann schonmal da bist“, vergiss nicht in Lissabon vorbeizuschauen. Und wir können nur nochmal betonen, dass es sich lohnt, den Kontakt zu Einheimischen zu suchen. Die haben nicht nur die besten Empfehlungen, sondern zeigen, was Gastfreundschaft bedeutet und bringen portugiesische Herzlichkeit in euren Urlaub.

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